Fokus der achten Ausgabe von “Aus der Bibliothekswissenschaft” ist das Lesen, aber in zwei unterschiedlichen Formen. Im ersten Teil geht es darum, wie Forschende – genauer solche aus der Soziologie – in ihrer Arbeit mit Texten umgehen. Dabei ist zu lernen, dass dies “Textarbeit” ist, also tatsächlich intellektuell und körperlich fordernd. Interessant ist auch, dass nicht mit “Originalen” gearbeitet wird, sondern immer mit Objekten (Kopien, Ausdrucken, Scans).
In zweiten Teil geht es um eine Studie zu Formen der Bibliotherapie, die weltweit in Öffentlichen Bibliotheken angeboten werden. Bibliotherapie ist der gezielte Einsatz von Literatur für therapeutische Zwecke, wobei dies weit zu fassen ist. Für Bibliotheken relevant ist vor allem, wenn es darum geht, Menschen bei der Bewältigung von persönlichen Krisen (Tod von Verwandten oder Bekannten, Umzug, Arbeitslosigkeit, radikale Veränderungen) zu unterstützen. Dies kann eigentlich mit wenig Aufwand und hohem Nutzen für Menschen und die Gesellschaft getan werden, aber gerade im DACH-Raum wird das selten praktiziert.